Dieser Artikel ist in meinen neuen Freshcuber-Blog umgezogen.
Die überarbeitete Version findet Ihr nun hier:
http://freshcuber.de/zauberwuerfel-notation/
Hier nun die alte Version des Textes von Januar 2012:
Inzwischen hat sich die Anfängermethode für den Zauberwürfel von dieser Website zu einer der beliebtesten (und zur leichtverständlichsten) im deutschsprachigen Raum entwickelt. Auch wenn sie mit möglichst wenig Auswendiglernen von Algorithmen auszukommen versucht: Ganz ohne geht es leider nicht. Daher sind auch hier ein paar Grundlagen nötig, wenn man sinnvoll über bestimmte Lösungsmethoden reden bzw. schreiben möchte. Deshalb verwende ich möglichst die offizielle Notation, die auch die World Cube Association WCA verwendet. Hier meine ‚etwas übersichtichere‘ Darstellung der Zauberwürfel-Notation:
Notation
Es ist eigentlich ganz einfach. Die einzelnen Seiten des Würfels werden so bezeichnet:
U = Up (Oberseite)
D = Down (Unterseite)
F = Front (Vorderseite)
B = Back (Rückseite)
L = Left (linke Seite)
R = Right (rechte Seite)
Nun kommt es nur noch darauf an, in welcher Richtung die jeweilige Seite gedreht wird. Steht dort nur der Buchstabe, so ist eine Drehung im Uhrzeigersinn gemeint:
Steht dahinter ein Strich (beispielsweise U‘), dann wird gegen den Uhrzeigersinn gedreht – also linksherum:
Steht eine 2 hinter dem Buchstaben (beispielsweise F2), wird 2mal gedreht – also 180°. Die Richtung ist im Prinzip egal – wenn sich aber ein Ausführen der Doppeldrehung linksherum anbietet, notieren manche auch z.B. L’2. Hier die Doppeldrehungen:
Ist der Zug mit kleingeschriebenem Buchstaben gekennzeichnet, dann wird zusätzlich zur genannten Ebene noch die angrenzende Mittelebene mitgedreht. Der Zug f dreht also die Vorderseite zusammen mit ihrer Nachbarebene (also der S-Ebene, siehe unten) um 90° im Uhrzeigersinn. Man nennt dies auch eine „erweiterte F-Drehung“.
Ein einfaches Beispiel: R U R‘ U‘. Dieser Zug heißt „Sexy Move“. Speedcubing ist halt doch ein Pubertierendenhobby. 😉 Jedenfalls lässt er sich schnell und angenehm drehen, und nach 6mal ist man wieder fertig (wenn der Würfel zu Beginn fertig gelöst war). Es wird also zunächst die rechte Seite im Uhrzeigersinn gedreht. Dann die Oberseite im Uhrzeigersinn, dann die rechte Seite wieder zurück und die Oberseite auch wieder zurück. Ist nicht schwer, und mit einem leichtgängigen Würfel und der korrekten Fingertechnik sehr schnell und geschmeidig auszuführen.
Nochwas zu D‘ und B‘: Bei Unterseite und Rückseite ist das mit dem Uhrzeigersinn bzw. Gegenuhrzeigersinn zunächst vielleicht etwas verwirrend. Mir hat anfangs geholfen, mir einen Schraubendreher oder einen Wasserhahn vorzustellen. Dann war schnell klar, ob man z.B. auf der Rückseite gerade den Hahn zudreht (Uhrzeigersinn) oder öffnet (Gegenuhrzeigersinn). Wer jemals unter der Spüle Wasserhähne schließen oder Schrauben festziehen musste, der weiss vermutlich, wovon ich rede.
Es gibt auch noch einige weitere Abkürzungen. So kommt es auch vor, dass nur die mittleren Ebenen des Würfels gedreht werden sollen. Diese Ebenen haben die Buchstaben E, S und M abbekommen – ich merke mir dies so:
E = Equator (die waagerechte Ebene zwischen D und U)
S = Schnitt (Längsschnitt, die Ebene zwischen F und B)
M = Meridian (wie ein Längengrad, also zwischen L und R)
Die Drehrichtung ist dabei für meinen Geschmack etwas seltsam festgelegt. Uhrzeigersinn der E-Ebene folgt der Drehrichtung von D. Also von der Vorderseite betrachtet wird die Ebene nach rechts weggedreht. Bei der S-Ebene entspricht der Uhrzeigersinn der F-Drehung, was ganz natürlich ist. Die Drehrichtung der M-Ebene folgt der von L. Klingt kompliziert, braucht man aber auch nur selten.
Zu guter letzt gibt es noch eine Notation für ein Kippen des ganzen Würfels (braucht man auch eher selten innerhalb eines Zuges). Der Würfel bleibt unverändert, aber seine Lage ändert sich:
X = ganzer Würfel kippt um die waagerechte X-Achse nach hinten (folgt also R).
Y = ganzer Würfel dreht sich um die senkrechte Y-Achse (folgt also U).
Z = ganzer Würfel kippt zur Seite um die Z-Achse (folgt also F).
Für den Anfang braucht man sich die E, S, M, X, Y und Z-Richtungen nicht einzuprägen. Man kommt schon mit den Buchstaben für die 6 Seiten recht weit – und im Ernstfall kann man ja hier nachschlagen. Oder man merkt es sich als sinnfreie Kurzformeln „ESM folgt DFL“ und „XYZ folgt dem RUF„.
Noch ein Hinweis zur Aussprache: Wenn Ihr die Zugfolgen vor euch hinmurmelt, dann ist es natürlich egal, ob Ihr für R‘ U2 L auf deutsch „Err-Strich, Uh-Zwo, Ell“ sagt, oder „Ar-Prime, Ju-Two, L“. Die englische Variante ist wohl auch in Germanien üblich (jedenfalls machen die bisher geschauten deutschprachigen Youtube-Tutorials diesen Eindruck). Das „Prime“ bei Gegenuhrzeigersinn-Drehungen bedeutet „Hochstrich“. Jedenfalls ist das einsilbige Prime besser zu sprechen als jedesmal „counterclockwise“ zu sagen.
Jedenfalls bin ich froh, dass sich mittlerweile eine sinnvolle und einfach zu schreibende Notation durchgesetzt hat. In den Zauberwürfelbüchern der 1980er wurde oft noch ausschließlich mit gezeichneten Würfeln und Pfeilen darauf gearbeitet – so wie in dem bereits erwähnten Spiegel-Artikel zu finden. Irgendein Autor hat mir damals auch eingeprägt, U stünde für ‚Unten‘ (und nicht wie heute üblich für ‚Up‘, also oben). Das hat mich bei meinem Cubing-Neustart doch anfangs machmal verwirrt. Also besser gleich die richtigen Abkürzungen lernen. Ich hoffe, dabei konnte ich hiermit helfen.
[…] Artikel erschien ursprünglich am 18.01.2012 im Rolandroid-Blog und im Dezember 2017 dann auch auf freshcuber.de. Hier die aktuelle […]
[…] die weiße Fläche vorne, dann drehen wir den gesamten Würfel im Uhrzeigersinn („Y“ genannt), so dass die gewünschte Ecke nun oben links vorne liegt und ihre weiße Fläche nun links zu […]
Hi,
leider existiert die Seite http://www.speedcubers.de nicht mehr … weißt Du wo ich sie jetzt finde?
Übrigens habe ich 1980 ein Zauberwürfel-Lösungsbuch eines Mathematik-Professors (nicht Rubik) bekommen, das eine ähnliche Notation verwendet hat (U,Z,O / L,M,R / I, II, III) und auch Dreh-Kombinationen für alle drei Ebene definiert hat, die man entsprechend kombinieren musste. Diese Drehungen sind auch heute noch meine Basis alle Würfel (bis zum 8er) zu lösen. Leider kann man es nicht mehr kaufen …
Diese komischen Würfel mit Pfeilen drauf waren praktisch unbrauchbar und man konnte sie sich auch nicht merken.
Gruß, Andrea
Hi Andrea, die Seite wurde mit speedcube.de zusammengelegt. Das dortige Forum http://speedcube.de/forum/index.php ist sehr empfehlenswert. Allerdings solltest Du Dir die offizielle Notation angewöhnen, bevor Du dort über Algorithmen diskutierst. 😉
Gruß, Roland
Danke für die Info. Die neue Notation gewöhne ich mir gerade an und versuche auch meine Dreh-Kombinationen entsprechend darzustellen.
Ich habe aber noch größere Würfel (bis 8x8x8) – gibt es irgendwo eine Beschreibung der Notation für die? Für den Anfang würde mir 4x4x4 und evtl. 5x5x5 genügen.
Danke und Gruß,
Andrea
https://www.worldcubeassociation.org/regulations/#article-12-notation 🙂
[…] Zauberwürfel: Notation […]
[…] Zauberwürfel: Notation […]
Hallo,
hier ist die Antwort auf die Frage „Warum wird der Strich bei den Zügen auch Prime genannt?“ (habe ich auf der Seite mit den Notationen gesehen): http://pda.leo.org/ende/index_de.html#/info=922652
Kurz gesagt, in der Mathematik heißt der Strich hinter Buchstaben Prime.
Ansonsten kann ich nur sagen, dass deine gesammelten Werke zum Lösen der vielen Variationen von Zauberwürfeln einfach gut gemacht sind.
Ich habe nach jahrelanger Pause von einem 3x3x3 Würfel nun einen 5x5x5 Würfel zu Weihnachten 2015 geschenkt bekommen. Bin mit Hilfe deines Videos sehr schnell auf den richtigen Weg gekommen und kann ihn inzwischen relativ zügig lösen.
Ich muss aber alle warnen: Zauberwürfel haben Suchtpotential ;-).
In diesem Sinne wünsche ich allen viel Spaß.
Matthias Beier
[…] Zauberwürfel: Notation […]
Hallo…durch meinen Sohn bin ich auf den Rubiks Cube The void gestossen. Allein die Optik sprach mich an und so habe ich Ihn mir gegen den Rat meines Sohnes gekauft. Er meint man fängt mit dem 2×2 an geht auf den 3×3 über um dann den The Void lösen zu können.
Dank Ihrer Seite habe ich rasch das 1×1 des Rubik Cube verstanden. Jetzt heisst es üben üben üben.
Hi, man fängt natürlich mit dem 1x1x2 an. 😉
Scherz beiseite, ich würde wirklich den normalen 3x3x3 empfehlen, z.B. einen Dayan Zhanchi oder so. Der hakt nicht so beim Drehen wie ein Rubik’s oder generell ein Void Cube.
Zum Void Cube habe ich ja gerade ein neues Video veröffentlicht. Schon gesehen?
[…] Zauberwürfel: Notation […]
[…] nun meine derzeitige Vorgehensweise (Notation wie beim normalen Zauberwürfel, darüber hinaus gilt: 45°-Drehungen werden mit + und – […]
[…] um Ecken und Kanten der Oberseite an ihren Platz zu bringen. Hier zwar ohne Drehbilder, aber die Notation habe ich ja auch bereits ausführlich […]
Die Notations-Seite habe ich nun mit den Drehbildchen nachgerüstet. Ich hoffe, dadurch wird es noch einfacher und übersichtlicher.
[…] Ankündigung: Advents… on Zauberwürfel: Notation […]
[…] einzelnen Muster werden in der üblichen Notation beschrieben, aber auch erklärt. Am Ende der Adventszeit kann man dann zumindest die Notation […]
[…] Erinnerung (Notation): r2 (klein geschrieben) dreht die mittlere Ebene mit der rechten mit (also wie M2+R2). M’ […]
[…] Die Notation wird zu Beginn des Videos ausführlich erklärt. R steht für eine 180°-Drehung der rechten Seite (90° geht ja nicht). Mit dem kleinen u ist die Drehung der oberen beiden Etagen gemeint, während ein großes U für die Drehung nur der obersten Seite entspricht. Der Rest ist wie bei der Notation des normalen Zauberwürfels. […]
[…] fast gleich. Nur dass statt großem F jeweils ein kleines f am Anfang und Ende notiert ist. Wer die Notation gelernt hat, weiss sofort, dass man in diesem Fall bei der F-Drehung zusätzlich die angrenzende […]
[…] Du die Notation berits gelernt hast: R U […]
[…] Zauberwürfel: Notation […]