Die G-Perms

Veröffentlicht: 5. September 2013 in Plastikknobelkram
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Dieser Artikel ist veraltet. Die überarbeitete, aktuelle Version findet Ihr in meinem neuen Blog:
https://freshcuber.wordpress.com/2013/09/11/cfop-pll-alle-perms/#g-perms

NEU (Oktober 2017): Zu den G-Perms habe ich nun eine verbesserte Version erstellt:
G-Perms unterscheiden und erkennen.
Zwar gibt es dort keine Drehbilder, aber ansonsten ist die neue Version besser als das hier:

Die letzten 4 Perms der Fridrich-Methode sind die G-Perms. Sie tauschen jeweils 3 Ecken und 3 Kanten. Damit sind sie quasi eine Kombination aus A-Perm und U-Perm.

cube-perms-g4markiert cube-perms-g3markiert cube-perms-g1markiert cube-perms-g2markiertUm die 4 Fälle besser auseinanderhalten zu können, habe ich die Darstellungen diesmal mit dunkelgrauen Markierungen am Rand versehen:

  • Ein seitlicher senkrechter Strich markiert die Stelle, wo eine Kante und Ecke mit gleicher Farbe nebeneinandersitzen. Dieses Kanten-Ecken-Paar steht entweder vorne rechts oder vorne links (und kann bereits an den unteren beiden Layern ausgerichtet werden). Es wird vom folgenden G-Perm nicht berührt (deshalb zeigen auch keine Pfeile auf die beiden Steine).
  • Zwei Punkte außen markieren Ecken gleicher Farbe. Sie stehen entweder seitlich oder hinten (auf dem Bild also oben) und werden von dem G-Perm auf die richtige Seite geschoben (von der Seite nach hinten bzw. von hinten zur Seite).

Mit diesen beiden Unterscheidungsmerkmalen lassen sich die 4 verschiedenen G-Perms ganz leicht erkennen und auseinanderhalten.

Beginnen wir mit dem ersten G-Perm:

cube-perms-g1markiertDer G-Perm 1 (offiziell G-Perm d) tauscht 3 Ecken im Uhrzeigersinn und 3 Kanten im Gegenuhrzeigersinn. Er ist damit eine Kombination aus A-Perm 1 und U-Perm 1.

Der G-Perm 1 wird dann verwendet, wenn das Ecken-Kanten-Paar (siehe Strich) rechts steht und die beiden gleichfarbigen Ecken (mit der Farbe der Rückseite) auf der linken Seite (siehe Punkte). Und so wird er gemacht (das Y am Ende braucht man nur beim Üben etc., um den Würfel wieder in die Ursprungslage zu bringen):

R U R‘ y‘ R2 u‘ R U‘ R‘ U R‘ u R2 (y)

notation-r100 notation-u100 notation-r_100 notation-y_100

notation-r2-100 notation-u_klein100 notation-r100 notation-u_100 notation-r_100 notation-u100

notation-r_100 notation-uklein100 notation-r2-100

cube-perms-g2markiertNun zum G-Perm 2 (offiziell G-Perm c): Auch bei diesem sitzt das Kanten-Ecken-Paar rechts (siehe Strich), aber die beiden gleichfarbigen Ecken stehen diesmal hinten (siehe Punkte). Die Ecken werden im Gegenuhrzeigersinn getauscht und die Kanten im Uhrzeigersinn. Es ist also eine Kombination aus A-Perm 2 und U-Perm 2.

Für den G-Perm 2 gibt es z.B. diese Zugfolge:

y‘ R2 u‘ R U‘ R U R‘ u R2 y R U‘ R‘

notation-y_100 notation-r2-100 notation-u_klein100

notation-r100 notation-u_100 notation-r100 notation-u100 notation-r_100 notation-uklein100

notation-r2-100 notation-y100 notation-r100 notation-u_100 notation-r_100

Nun folgen die beiden noch fehlenden G-Perms 3 und 4, bei denen das Kanten-Ecken-Paar links sitzt:

cube-perms-g3markiertBeim G-Perm 3 (offiziell G-Perm b) sitzt das Kanten-Ecken-Paar links (siehe Strich) und die beiden farblich gleichen Ecken rechts (siehe Punkte). Die Ecken werden im Gegenuhrzeigersinn gedreht (wie beim A-Perm 2) und die Kanten tauschen im Uhrzeigersinn (wie beim U-Perm 2). Die Zugfolge lautet (auch hier gilt: das y am Ende braucht man normalerweise nicht):

L‘ U‘ L y‘ R2 u R‘ U R U‘ R u‘ R2 (y)

notation-l_100 notation-u_100 notation-l100 notation-y_100

notation-r2-100 notation-uklein100 notation-r_100 notation-u100

notation-r100 notation-u_100 notation-r100 notation-u_klein100 notation-r2-100

Eine weitere Möglichkeit für den G-Perm 3, die ebenfalls auf Speedcubers.de empfohlen wurde, geht so:

y2 R‘ U‘ R y R2 u R‘ U R U‘ R u‘ R2 (y)

Ob Ihr diese Zugfolge nun praktischer findet, bleibt Euch überlassen.

cube-perms-g4markiertBleibt noch der vierte Fall übrig: Beim G-Perm 4 (offiziell G-Perm a) steht das Kanten-Ecken-Paar ebenfalls links (siehe Strich) und die gleichfarbigen Ecken stehen hinten (siehe Punkte). Es werden die drei Ecken im Uhrzeigersinn getauscht (wie beim A-Perm 1) und die drei Kanten im Gegenuhrzeigersinn (wie beim U-Perm 1). Gemacht wird das Ganze so (und wieder: Das y2 am Ende braucht man normalerweise nicht, es dreht den Würfel nur wieder in Ausgangsposition):

y‘ R2 u R‘ U R‘ U‘ R u‘ R2 y‘ R‘ U R (y2)

notation-y_100 notation-r2-100 notation-uklein100

notation-r_100 notation-u100 notation-r_100 notation-u_100 notation-r100 notation-u_klein100

notation-r2-100 notation-y_100 notation-r_100 notation-u100 notation-r100

cube-perms-g4markiertcube-perms-g3markiertcube-perms-g2markiertcube-perms-g1markiertSo, das waren die 4 G-Perms. Hier noch einmal eine Übersicht.

Bei G1 und G2 stehen die bereits zusammengehörenden beiden Ecken und Kanten auf der rechten Seite. Bei G3 und G4 auf der linken Seite (siehe Striche in den Abbildungen). Es gibt also 2 Gruppen, unterscheidbar anhand der Steine, die nicht mehr bewegt werden müssen.

Bei jeweils dem ersten einer Gruppe (also G1 und G3) steht das farblich passende Eckenpaar seitlich und wird durch den entsprechenden Perm nach hinten rotiert. Bei den beiden anderen (G2 und G4) steht es hinten und muss auf die Seite bewegt werden. In Kurzform:

  • G-Perm 1: Kante-Ecke-Paar rechts, gleichfarbige Ecken seitlich.
  • G-Perm 2: Kante-Ecke-Paar rechts, gleichfarbige Ecken hinten.
  • G-Perm 3: Kante-Ecke-Paar links, gleichfarbige Ecken seitlich.
  • G-Perm 4: Kante-Ecke-Paar links, gleichfarbige Ecken hinten.

Noch ein paar Nebenbemerkungen zu der Drehrichtung der Ecken und Kanten: Wer genau aufgepasst hat (oder jetzt nachschaut…), der bemerkt vielleicht, dass es bei den G-Perms 1 und 4 Kombinationen aus A-Perm 1 und U-Perm 1 sind, während es bei den G-Perms 2 und 3 Kombinationen aus A-Perm 2 und U-Perm 2 sind. Man fragt sich vielleicht, warum es keinen G-Perm gibt, bei dem A-Perm 1 mit U-Perm 2 kombiniert sind (oder A-Perm 2 mit U-Perm 1). Probiert es aus: Nehmt eine der abgebildeten G-Perm-Grundstellungen und macht dann mit den zu tauschenden Kantensteinen einfach mal einen U-Perm in die ‚falsche‘ Richtung. Was übrig bleibt, ist ein J- oder L-Perm. Daher gibt es von diesen kompliziert aussehenden G-Perms zum Glück ’nur‘ 4 Stück.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt habe ich die G-Perms übrigens noch nicht auswendig gelernt. Aber ich bemühe mich, möglichst schnell zu erkennen, welcher der G-Perms 1-4 dran wäre. Lösen tue ich die Situation allerdings dann meist mit T-Perm oder A-Perm zum Sortieren der Ecken – und was dann noch übrig bleibt für die Kanten. Bin halt zu faul und zu algo-dement, um einen echten Speedcuber abgeben zu können.

So, damit sind nun alle Algoritmen für Fridrich-PLL bekannt: T-Perm, A-Perms, U-Perms, H-Perm, Z-Perm, E-Perm, J-Perm und L-Perm, R-Perms, F-Perm, V-Perm, Y-Perm, N-Perms und die hier gezeigten 4 G-Perms. All dies zusammen fasst meine Übersichtsseite mit all den gezeigten Zugfolgen (ohne Drehbilder) als Nachschlagewerk zum Ausdrucken, etc.

Kommentare
  1. […] Artikel erschien in seiner ursprünglichen Fassung am 5. September 2013 im Rolandroid-Blog und im September 2018 erweitert auch auf […]

  2. W* sagt:

    Hallo Roland,

    gibt es einen Grund warum man die G-Perms 2 + 4 in der Position beginnt, dass man erstmal ein Y machen muss?
    Man könnte ja auch den G-Perm 2 sich merken mit „gleiche Ecken links, Kante/Ecke-Paar hinten“, dann würde man sich das Y sparen (bei G4) analog.

    Gruß, W*

    • RoFrisch sagt:

      Hi, es gibt für jeden Perm (nicht nur für die G-Perms) Algos in jeder Lage – Google hilft. Du kannst Dir gerne eine andere Lage einprägen.
      Ich fand es hilfreich, das Kanten-Ecken-Paar für jeden der 4 G-Perms an die Vorderseite angrenzend darzustellen. Ob das wirklich in der Praxis eine gute Idee ist, kann ich nicht beurteilen. Ich bin ja kein SpeedCuber und außerdem kann ich die G-Perms noch immer nicht auswendig.
      Gruß, Roland